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Parkinson-Telegramm

Operative Parkinson-Behandlung macht Fortschritte

Spanien. Die Implantation fetalen Hirngewebes eignet sich offenbar, um für längere Zeit motorische Störungen Parkinson-Kranker zu bessern. Zu diesem Ergebnis gelangt eine spanische Forschergruppe um J. J. López-Lozano. Sie untersuchte erneut 10 Parkinson-Patienten, denen 5 Jahre zuvor erfolgreich Gewebe aus dem ventralen Mittelhirn eines Feten in den Nucleus caudatus implantiert worden war. Alle Kranken hatten unter einem fortgeschrittenen Stadium gelitten (Grad IV und V nach Hoehn und Yahr). Sieben von 10 Patienten waren auch noch 5 Jahre nach dem Eingriff klinisch gebessert. Der Behandlungserfolg zeigte sich in einer 64prozentigen Verringerung der Levodopa-Dosis, dem Verzicht auf Dopaminagonisten, einer Verlängerung der On-Phase von 39 auf 72 Prozent der Wachzeit (mit verminderter Intensität und Dauer der Dyskinesien). Die Besserung trat in Sprüngen auf, die sich postoperativ im fünften bis siebten sowie im 15. und 36. Monat deutlich abzeichnete.

   Ähnlich erfreuliche Ergebnisse konnten E. Fazzini und Mitarbeiter bei 11 Parkinson-Patienten im Anschluß an eine einseitige stereotaktische Pallidotomie registrieren. Dieser Eingriff schaltet das Pallidum internum aus, dessen gesteigerte neuronale Aktivität für Akinese und Rigor beim Parkinson-Syndrom verantwortlich gemacht werden. Die Kranken waren im Durchschnitt 61 Jahre alt und litten zwischen 4 und 25 Jahren an Morbus Parkinson. Während der vierjährigen Nachbeobachtung blieb der operativ erzielte Behandlungserfolg bestehen. Überraschenderweise besserte sich nicht nur die zum Operationsgebiet kontralateral gelegene Körperhälfte, sondern auch die gleichseitige. Kontralateral nahmen über längere Zeit Dyskinesien ab. Insgesamt verharrte die erforderliche Levodopa-Dosis auf einem relativ stabilen Niveau.

J. J. López-Lozano et al.: Long-term improvement in patients with severe Parkinson´s disease after implantation of fetal ventral mesencephalic tissue in a cavity of the caudate nucleus: 5-year follow up in 10 patients. J. Neurosurg. 1997 (86) 931-942; E. Fazzini et al.: Stereotactic pallidotomy for Parkinson´s disease: A long-term follow-up of unilateral pallidotomy. Neurology 1997 (48) 1273-1277

Keine genetischen Überschneidungen zwischen Alzheimer-Demenz und Morbus Parkinson

USA. Demente Menschen erkranken offenbar häufiger an einem Parkinson-Leiden, wie auch Parkinson-Patienten umgekehrt häufiger eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln scheinen. Angesichts dieser Komorbidität fragt sich, ob beiden Erkrankungen eine gemeinsame genetische Veranlagung zugrunde liegt. Diese Sorge nimmt eine Studie, welche die Häufigkeit beider Leiden bei Angehörigen von Demenz- und Parkinson-Kranken erfragte und sie mit der Häufigkeit dieser Leiden in den Familien der jeweiligen Ehegatten verglich. Insgesamt flossen Daten von 102 Patienten mit Alzheimer-Demenz und 101 Patienten mit Parkinsonscher Erkrankung ein. Während das Demenz-Risiko bei erstgradig Verwandten von Demenz-Patienten und das Parkinson-Risiko bei erstgradig verwandten von Parkinson-Patienten erhöht war, galt dies nicht für die Wahrscheinlichkeit, auch an dem jeweils anderen Leiden zu erkranken. Die amerikanischen Wissenschaftler folgern daraus, daß die Komorbidität zwischen Morbus Parkinson und Alzheimer-Demenz nicht auf genetischen Ursachen beruht, sondern eher auf Umweltfaktoren, Alter oder Zufall zurückzuführen ist.

S. F. Mickel et al.: Lack of overlap in genetic risks for Alzheimer´s disease and Parkinson´s disease. Neurology 1997 (48) 942-949