Großbritannien.
Zwei Drittel der Parkinson-Betroffenen sprechen etwas unverständlich,
wobei sich dieses Verhalten aber nicht nachteilig auswirkt. Bei jedem
achten ist diese Beeinträchtigung dagegen stärker ausgeprägt.
Immerhin zwei von sieben relativ undeutlich sprechenden
Parkinson-Kranken sind sich ihrer Kommunikationsbeeinträchtigung überhaupt
nicht bewußt. Ein Zusammenhang zwischen der Dauer des
Parkinson-Leidens und der Sprachbeeinträchtigung ist nicht zu
erkennen. Diese Situation beschreibt eine Studie von C. Coates und A.
M. O. Bakheit, die bei 48 Personen mit idiopathischer
Parkinson-Krankheit das Sprachvermögen und die entsprechende
Selbstwahrnehmung der Betroffenen überprüfte. Die
Untersuchungsteilnehmer waren im Durchschnitt 70 Jahre alt. Sehr
erfahrene Sprachtherapeuten beurteilten die Verständlichkeit der
Kranken. Es ist deshalb nicht auszuschließen, daß weniger geübte
Ohren einen höheren Prozentsatz „unverständlicherer“ Patienten
ermittelt hätten.
Da sich einige Patienten
schlechter einschätzten, als es ihren tatsächlichen Fertigkeiten
entsprach, und andere sich teilweise ihrer Beeinträchtigungen nicht
bewußt waren, warnen die britischen Rehabilitationswissenschaftler
davor, sich auf die
Selbstbeurteilung der Kranken zu verlassen. Alle sprachlich schwerer
beeinträchtigten Patienten verneinten, daß ihre Lebensführung unter
Kommunikationsproblemen leidet. Es scheint deshalb möglich, daß
viele Parkinson-Kranke sich ihrer sprachlichen Beeinträchtigung gar
nicht bewußt sind.
C.
Coates, A. M. O. Bakheit: The prevalence of verbal communication
disability in patients with Parkinson´s disease. Disability and
Rehabilitation 1997 (19) 104-107