USA. Nicht nur eine gute medikamentöse
Einstellung bessert die Symptome einer Parkinsonschen Erkrankung. Ähnliches
gilt für eine gute Partnerschaft des Patienten. So scheint ein gestreßter
Ehepartner den Kranken „schneller in die Akinese zu treiben“ bzw.
die Dopamin-Reserven zu erschöpfen. Auf diesen „sozio-neuro-psychologischen“
Zusammenhang macht eine Studie von S. M. Greene und W. A. Griffin
aufmerksam. Sie analysierte die Gespräche und das begleitende Verhalten
von Ehepaaren, von denen ein Partner an Morbus Parkinson erkrankt war.
Zu den erfassten Parametern gehörte die Bewegung der
Gesichtsmuskulatur, insbesondere die Häufigkeit und Dauer des
Lidschlusses der Parkinson-Kranken. In Paarbeziehungen, bei denen der
gesunde Partner gestresst war, schloss der Patient im Verlauf des Gespräches
seine Augenlider immer seltener, dafür aber um so länger. Die
amerikanischen Wissenschaftler interpretieren ihre Beobachtung als Beleg
dafür, dass die Symptomatik Parkinson-Kranker in jedem Augenblick auch
von Einflüssen aus seiner Umgebung abhängt.
S.
M. Greene, W. A. Griffin: Symptom study in context: effects of marital
quality on signs of Parkinson´s disease during patient-spouse
interaction. Psychiatry
1998 (61) 35-45