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Über
die Erkrankung sprechen
Es hat sich gezeigt, daß
Parkinson-Betroffene besser mit ihrer Erkrankung zurechtkommen, wenn sie
dazu stehen und darüber sprechen können. Reden Sie also mit anderen
Menschen über Ihre Erkrankung und klären Sie andere auf, insbesondere
wenn Sie sich dazu überwinden müssen. Entwickeln Sie Strategien dafür,
wie Sie mit Unverständnis und Unsicherheit Ihrer Umgebung besser umgehen
können (etwa wenn Sie angestarrt werden). Zögern Sie bei Bedarf nicht,
die Kassiererin im Supermarkt auf ihre Erkrankung hinzuweisen und sie zu
bitten, das Kleingeld aus Ihrem Portemonnaie herauszunehmen.
Für
Pausen sorgen
Achten Sie vor allem im Zusammensein
mit anderen darauf, sich nicht zu überfordern. Üben Sie, sich immer
wieder die nötigen Ruhepausen zu verschaffen. Ziehen Sie sich
beispielsweise bei gesellschaftlichen Anlässen vorübergehend in einen
ruhigen Raum zum Entspannen zurück. Verweisen Sie gegebenenfalls auf Ihre
Krankheit und die Notwendigkeit von Pausen, die Sie auch als Ihr gutes
Recht betrachten können. Pausen sollen Sie in die Lage versetzen, in der
übrigen Zeit wieder aktiv mitzumachen.
Sich
bewegen und Krankengymnastik betreiben
Wenn Sie sich zu wenig bewegen,
besteht die Gefahr, daß sich Ihre Muskeln zurückbilden und die Gelenke
versteifen. Bewegung vermindert nicht nur diese Risiken, sie erhält auch
die Funktionen von Herz- und Kreislauf, des Verdauungstraktes und des
Immunsystems aufrecht. Professionelle Unterstützung ist wichtig, da man
als Betroffener die eigenen Bewegungsmuster selbst objektiv nicht einschätzen
kann. Nicht nur in Kliniken, sondern auch ambulant gibt es an vielen Orten
Gruppen, in denen Parkinson-Betroffene durch Musik und sinnvolle Übungsgeräte
Freude an der Bewegung erhalten oder neu entwickeln sowie das Rhythmusgefühl
und die Koordinationsfähigkeit schulen können. In gut angeleiteten
Gruppen werden möglichst solche Geräte benutzt, die man auch zu Hause
vorfindet oder die sich leicht herstellen lassen (wie Reis- oder Sandsäckchen,
Tücher, Luftballons, Kastanien, Holzschwellen usw.). Kontaktadressen
erfahren Sie z.B. durch die dPV.
Sich
sinnvoll ernähren
Begegnen Sie einer drohenden Darmträgheit
und Verstopfung, indem Sie sich ausgewogen und ballaststoffreich ernähren.
Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich. Für die
Regulierung des Stuhlgangs ist es günstig, wenn Sie die Mahlzeiten auf fünf
kleinere Portionen über den Tag verteilen. Bei einigen Patienten wird im
fortgeschrittenen Krankheitsverlauf beobachtet, daß die L-Dopa-Wirkung
nachläßt, wenn zuvor eiweißreich gegessen wurde. In diesen Fällen
empfiehlt es sich, Mahlzeit und L-Dopa-Einnahme zeitlich zu versetzen:
z.B. L-Dopa eine halbe Stunde vor der Mahlzeit oder zwei Stunden später
einnehmen. Die auf dem Markt befindlichen Präparate machen hierzu meist
Angaben auf dem Beipackzettel. In wenigen Ausnahmen kann eine eiweißreiche
Diät für den Patienten notwendig sein.
Gedächtnishilfen
nutzen
Parkinson-Kranke leiden oft unter
Wortfindungsstörungen. Dabei weiß man nicht immer, ob es sich um eine
Gedächtnis- oder Sprechstörung handelt. Sollte eine echte Gedächtnisstörung
vorliegen, kann man sich mit Übungen helfen, die das Gedächtnis
trainieren, oder man nutzt praktische Gedächtnishilfen, wie zum Beispiel
Listen, Terminkalender, Notizbücher. Außerdem besteht die Möglichkeit,
sich zu „drillen“, indem man sich besonders wichtige Abläufe bewußt
einprägt (Man überprüft zum Beispiel routinemäßig vor dem Verlassen
des Hauses, ob alle benötigten Dinge in der Tasche sind). Schließlich
erleichtert man sich das Leben durch eine feste Ordnung, indem man
wichtige Sachen (Brille, Medikamente) immer am selben Ort aufbewahrt.
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