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Antidepressive Behandlung kann Lebensqualität Parkinson-Kranker wesentlich verbessern

Finnland. „Depression scheint der wichtigste Faktor zu sein, der die Lebensqualität von Parkinson-Patienten beeinträchtigt. Um diese zu verbessern, ist alles zu versuchen, um bei den Betroffenen Depressionen zu erkennen und zu behandeln“. Diese Schlussfolgerung ziehen A.-M. Kuopio und Kollegen aus einer Studie, in der sie die Lebensqualität von 228 Parkinson-Kranken untersuchten.

    Hauptinstrument war neben der Depressionsskala nach Zung, dem Mini Mental State Test und der Einteilung nach Hoehn und Yahr der „SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand“ (SF-36). Letzterer erfasst acht Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (körperliche Funktionsfähigkeit, körperliche Rollenfunktion, körperliche Schmerzen, allgemeine Gesundheitswahrnehmung, Vitalität,

soziale Funktionsfähigkeit, emotionale Rollenfunktion und psychisches Wohlbefinden). Zur Überraschung der finnischen Wissenschaftler kristallisierte sich eindeutig „Depression“ als derjenige Faktor heraus, der auf allen Dimensionen am deutlichsten die Lebensqualität verschlechterte. Einzige Ausnahme war die körperliche Funktionsfähigkeit, wo nur das klinische Stadium des Parkinson-Leidens eine noch bedeutsamere Rolle spielte. In den Bereichen „körperliche Schmerzen“ und „emotionale Rollenfunktion“ war Depression sogar die einzige Erklärungsvariable. Parkinson-Patientinnen gaben eine deutlich schlechtere Lebensqualität an und waren auch häufiger depressiv als die männlichen Studienteilnehmer. Legt man die Ergebnisse der Depressionsskala nach Zung zugrunde, so war es bei 23 Prozent der

Studienteilnehmer wahrscheinlich und bei 24 Prozent möglich, dass sie unter einer Depression litten.    Vor diesem Hintergrund empfehlen Kuopio und Kollegen nachdrücklich, bei Parkinson-Patienten nach Depressionen zu forschen und diese gezielt zu behandeln. Nach ihrer Ansicht verbessert sich die Lebensqualität der Kranken nicht notwendigerweise, wenn man sich auf die körperlichen Aspekte des Leidens konzentriert. Depressionen Parkinson-Kranker sind vermutlich nicht nur eine Reaktion auf Symptome und Unheilbarkeit der Grundkrankheit; wahrscheinlich tragen die typischen neuronalen bzw. biochemischen Veränderungen des Leidens zur Depressionsauslösung bei.

A.-M. Kuopio u.a.: The quality of life in Parkinson´s disease. Movement disorders 2000 (15) 216-223