Deutschland.
Parkinson-Patienten im Hoehn und Yahr Stadium 3 ziehen daraus Nutzen, wenn
sie sich täglich 20 Minuten gezielt entspannen oder beruhigende Musik hören.
Nach einer solchen Intervention fühlen sich die Betreffenden körperlich
und seelisch signifikant entspannter als vorher. Beide Methoden wirken
vergleichbar gut. Die Motorik verbessert sich dagegen nicht in
objektivierbarer Weise.
Zu diesen Schlussfolgerungen
gelangt eine Pilotstudie, an der sich zwei Gruppen mit jeweils 12
Parkinson-Patienten im Alter zwischen 50 und 76 Jahren beteiligten. An
jeweils fünf aufeinander folgenden Tagen erhielten die Teilnehmer der
einen Gruppe 20 Minuten lang eine standardisierte
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Entspannungsinstruktion
(progressive Muskelrelaxation, Atementspannung, Ruhebild). Die Mitglieder
der zweiten Gruppe hörten in dieser Zeit Mozarts „Kleine Nachtmusik“.
Vor und nach den Interventionen beurteilten die Patienten auf einer
5stufigen Skala das Ausmaß ihrer körperlichen und seelischen
Entspanntheit. Veränderungen der Motorik wurden mit Hilfe eines
Tremormeters und eines Tappingtests untersucht.
Die Autoren weisen darauf hin,
dass die Effekte von Entspannung bei Parkinson-Patienten nach wie vor kaum
systematisch untersucht wurden. Nach ihrer Ansicht sind die entsprechenden
Verfahren besonders bei Kranken indiziert, deren motorische Symptome
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sich unter Aufregung und
Stress verstärken. Der in der Pilotstudie registrierte günstige Effekt lässt
sich bei häufigerem Üben vermutlich steigern. Entspannungsmethoden dürften
im Vergleich zum Musikhören den Vorteil haben, dass sie sich leichter in
schwierigen Alltagssituationen nutzen lassen. Dies ist besonders dann zu
erwarten, wenn die Patienten aktiv und situationsübergreifend trainiert und
dabei ein Signalwort eingebaut haben. Mit dessen Hilfe können sie sich später
im Alltag leichter in einen entspannten Zustand versetzen.
M.
Macht u.a.: Wirkungen von Entspannung und Musik auf Befinden und Motorik von
Parkinson-Patienten. Verhaltenstherapie 2000 (10) 25-30
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