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Dr. Dr. H. Mück (Köln)

 

Schützt Kaffee vor Parkinson?

USA. Diese Frage wirft eine fallkontrollierte Studie von M. D. Benedetti und Kollegen auf. Sie verglich die Vorgeschichten von 196 Parkinson-Patienten mit denen von Kontrollpersonen gleichen Alters, Geschlechts und regionaler Herkunft. Dabei zeigte sich, dass Kaffeetrinker weitaus seltener einen Morbus Parkinson entwickelten (Odds Ratio 0,35). Sofern sie dennoch erkrankten, erfolgte dies in vergleichsweise höherem Alter. Der Effekt von Kaffee schien dosisabhängig zu sein, da stärkerer Kaffeekonsum mit weniger Parkinson-Erkrankungen einherging.

     Die gleiche Studie bestätigte die wiederholt beschriebene Beobachtung, dass Zigarettenkonsum mit einer geringeren Rate an Parkinson-Erkrankungen verbunden ist. Allerdings war diese Verknüpfung (Odds Ratio: 0,69) weitaus schwächer als diejenige mit Kaffee. Einen Zusammenhang zwischen Morbus Parkinson und Alkoholkonsum ließ das von Benedetti und Mitarbeitern ausgewertete Datenmaterial nicht erkennen. Extreme Konsumgewohnheiten wie Kauen oder Schnupfen von Tabak sowie ein medizinisch diagnostizierter Alkoholismus fanden sich häufiger bei den Kontrollpersonen.

    Benedetti und Kollegen warnen davor, allein aus der beschriebenen Korrelation bereits auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Parkinson-Erkrankung zu schließen. Möglicherweise gibt es unbekannte Hintergrundfaktoren, die dafür verantwortlich zeichnen. So sei zum Beispiel denkbar, dass sich spätere Parkinson-Patienten durch eine Persönlichkeit auszeichnen, die ihnen weniger „Genuss“ erlaubt und strikten „Drogenverzicht“ vorschreibt. Auch eine genetische Verkoppelung einer Genussmittelunverträglichkeit mit der Veranlagung zu einem Morbus Parkinson könnte die eigenartigen Verknüpfungen erklären. Selbst Riechstörungen bieten sich als Verbindungsglied an. Denn sie erschweren den Genuss, so dass der Verzicht auf manches „Genussmittel“ leichter fällt.

M. D. Benedetti u.a.: Smoking, alcohol, and coffee consumption preceding Parkinson´s disease. Neurology 2000 (55) 1350-1358