USA.
Nur 12 Prozent aller Parkinson-Kranken haben ausschließlich motorische
Symptome. Alle anderen leiden zusätzlich unter Angst, Depression,
Müdigkeit, Schlafstörungen und sensorischen Beeinträchtigungen (wie
Schmerz, Taubheit, Kribbeln, Brennen). 59 Prozent kämpfen sogar mit zwei
oder mehr nicht-motorischen Symptomen gleichzeitig, jeder vierte sogar
gegen vier oder mehr. Vor diesem Hintergrund sollte man sich bei
Parkinson-Kranken nie auf ein einzelnes nicht-motorisches Symptom
konzentrieren, sondern immer auch nach zusätzlichen Problemen dieser Art
fahnden, empfehlen L. M. Shulman und Kollegen.
Die amerikanischen Wissenschaftler hatten bei 99 kognitiv gesunden
Parkinson-Patienten mit einem umfangreichen Testinstrumentarium erfasst,
in welchem Umfang die Betreffenden auch unter nicht-motorischen Symptomen
leiden. Die Ergebnisse erschrecken: 36 Prozent litten zusätzlich unter
einer Depression, 33 Prozent unter Angst, 40 Prozent unter Müdigkeit, 47
Prozent unter Schlafstörungen und 63 Prozent unter sensorischen
Missempfindungen. Vergleichbare Werte haben auch andere Studien ermittelt.
Eine bloße Verbesserung der Motorik garantiert noch nicht, dass sich damit
auch die erwähnten Begleitleiden bessern, geben Shulman und Mitarbeiter zu
bedenken. Gefragt sind auch Interventionen, die primär auf die
nicht-motorischen Begleitleiden abzielen. Da sich die letztgenannten
möglicherweise gegenseitig aufschaukeln, dürften schon einzelne
wirkungsvolle Maßnahmen ausreichen, um das Gesamtgebäude an Komorbidität
zum Bröckeln zu bringen.
L.
M. Shulman u.a.: Comorbidity of the nonmotor symptoms of Parkinson´s
disease. Movement Disorders 2001 (16) 507-510 |