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Taktverlust: Atmung und Gang Parkinson-Kranker sind unkoordiniert

Deutschland. Bei Gesunden sind Atmung und Fortbewegung meist koordiniert. Überwiegend beträgt das Verhältnis zwischen Schritten und Atemzügen 4:1, 3:1, 2:1, 1:1, 5:2 und 3:2. Dagegen scheinen beide Bewegungsprogramme bei Parkinson-Kranken „entkoppelt“ zu sein, wie eine Studie von S. Schiermeier und Kollegen zeigt. In dieser Untersuchung an 10 Parkinson-Patienten (durchschnittliche Erkrankungsdauer: 7,8 Jahre) ließen lediglich zwei Personen eine Koordination zwischen Gang und Atmung erkennen (4:1 bzw. 3:1). Dabei handelte es sich jedoch um die vergleichsweise am wenigsten schwer betroffenen Patienten. Zudem wies die Koordination bei beiden eine erhebliche Streuung auf. Dagegen waren Gang und Atmung bei sämtlichen sechs gesunden Kontrollpersonen eindeutig koordiniert (bei jeweils drei Teilnehmern im Verhältnis 2:1 bzw. 3:1). Den deutschen Forschern fiel auf, dass die Parkinson-Kranken beim langsamen Umhergehen eine deutliche höhere Schritt- und Atemfrequenz aufwiesen (59,6 bzw. 32,8 pro Minute) als die gesunden Vergleichspersonen (38 bzw. 22,3 pro Minute). Nach Ansicht der Autoren erklärt dieser Unterschied nicht den „Taktverlust“ der Parkinson-Kranken. Letzterer findet sich auch zwischen anderen motorischen Programmen (Beispiele: Fehlendes Mitschwingen der Arme beim Gehen, Probleme beim Schlucken und Husten). Vor diesem Hintergrund plädieren Schiermeier und Kollegen dafür, bei Parkinson-Patienten dem Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen motorischen Programmen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Denn die fehlende Koordination dürfte die Störungen innerhalb eines einzelnen Programms verstärken.

S. Schiermeier u.a.: Breathing and locomotion in patients with Parkinson´s disease. Pflügers Arch. – Eur. J. Physiol. 2001 (443) 67-71