Italien.
Parkinson-Kranke erinnern sich besser an Substantive als an Verben. Diese
Erkenntnis entnehmen L. Bertella und Kollegen einem Versuch an 22
Parkinson-Patienten und 20 Kontroll-Patienten ohne neurologische
Erkrankungen. Die Aufgabe der Studienteilnehmer bestand darin, Bilder von
Tätigkeiten und von Objekten möglichst schnell zu benennen. Während dies
Kontrollpersonen bei Substantiven und Verben gleich gut gelang, taten sich
Parkinson-Kranke mit Verben schwerer. Substantive fielen ihnen
vergleichsweise leichter ein. Bertella und Kollegen weisen darauf hin,
dass die Parkinson-Krankheit besonders frontostriatale Gehirnbereiche in
Mitleidenschaft zieht. Dort werden offenbar komplexere Informationen
verarbeitet, wie sie typischerweise mit Verben zusammenhängen. Die Frage,
ob sich aus den genannten Erkenntnissen prophylaktische oder
therapeutische Konsequenzen ableiten lassen, wird von den italienischen
Wissenschaftlern nicht thematisiert.
L. Bertella u.a.: Noun verb dissociation in Parkinson’s
disease. Brain and Cognition 2002 (48)277-280 |