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Tiefe Hirnstimulation

– Informationen für Parkinson-Kranke
 

Wer unter Parkinson leidet, wird über kurz oder lang von den Behandlungsmöglichkeiten durch „tiefe Hirnstimulation“ erfahren. Auf die dazu am häufigsten gestellten Fragen, antwortet dieser Beitrag.

Was ist „tiefe Hirnstimulation“?

Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem genau ausgewählte Hirnregionen so gereizt werden, dass sie vorübergehend inaktiv sind. Die Reizung erfolgt über dünne Drähte (Elektroden), die von einem Neurochirurgen eingesetzt und mit einem Impulsgeber („Hirnschrittmacher“) verbunden werden. Der Stimulator hat die Größe von zwei Streichholzschachteln und wird auf dem Brustmuskel oder im Unterhautfettgewebe des Bauches eingepflanzt. Zur Parkinson-Behandlung reizt man heute meist eine Region, die „Nucleus subthalamicus“ heißt und in beiden Gehirnhälften vorhanden ist. Mit Hilfe der tiefen Hirnstimulation ist es in der Regel möglich, alle motorischen Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit um 30 bis 70 Prozent zu verringern und die L-Dopa-Dosis drastisch zu senken. Auch Dyskinesien und die Dauer sog. Off-Zeiten nehmen deutlich ab. 

Wann empfiehlt sich ein entsprechender Eingriff?

Er kommt erst dann in Betracht, wenn die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und/oder die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt ist. Außerdem muss der Patient ausreichend auf L-Dopa ansprechen. Denn nur solche Symptome, die sich durch L-Dopa bessern, sind durch tiefe Hirnstimulation beeinflussbar.

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Um den Effekt der Neurostimulation schon während der Operation überprüfen zu können, darf der Patient zuvor keine Parkinson-Medikamente eingenommen haben. Während das Anlegen einer kleinen Schädelöffnung (10 mm) in Narkose erfolgt, wird die Einpflanzung der Elektroden in örtlicher Betäubung vorgenommen, damit der Patient mitarbeiten kann. Nur so lassen sich viele Nebenwirkungen erkennen (z.B. Kribbeln, Sprechstörungen) und der Effekt der Stimulation beurteilen (insbesondere anhand von Zahnradphänomen und Zittern). Der Gesamteingriff dauert sechs bis zwölf Stunden. Der batteriebetriebene Impulsgeber wird meist zwei bis sieben Tage später in Vollnarkose eingepflanzt. Die Batterien halten drei bis sechs Jahre. Sie können in der Regel ambulant ausgetauscht werden. Dann genügt ein kleiner Hautschnitt.

 Wie gefährlich ist der Eingriff?

In der Hand erfahrener Neurochirurgen ist der Eingriff komplikationsarm. In 1 bis 4 Prozent der Fälle können Blutungen oder Infektionen im Gehirn auftreten. Bei bis zu 10 Prozent der Operierten ist mit psychischen Veränderungen zu rechnen. Die tiefe Hirnstimulation hat den Vorteil, dass sie kein Hirngewebe zerstört, sondern nur die Funktion von Nervenzellen beeinflusst.

Was ist noch zu beachten?

Trotz tiefer Hirnstimulation schreitet die Parkinson-Krankheit weiter fort. Nicht jeder Patient eignet sich für das Verfahren. Hohes Alter, eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit und Begleiterkrankungen können es verbieten. Nach der Operation ist anfänglich eine engmaschige Nachbetreuung erforderlich.

Wo kann ich mich näher informieren?

Eine Broschüre (Stand: 2002) zum Thema „Hirnschrittmacher gegen die Parkinson-Erkrankung“ versendet die Deutsche Parkinson Vereinigung (dPV). Anschrift:

Moselstraße 31
41464 Neuss
Tel. 02131-41016 und 41017
Fax 02131-45445
E-Mail:
parkinsonv@aol.com
Internet:
www.parkinson-vereinigung.de