USA.
Mehrere Studien belegen übereinstimmend, dass Männer seltener an Parkinson
erkranken, wenn sie regelmäßig Koffein verzehren. Worum sich ein solcher
Zusammenhang für Frauen bislang nicht aufzeigen ließ, war unverständlich.
A. Ascherio und Mitarbeiter liefern dafür nun eine Erklärung. In einer
Teilanalyse von Daten der Nurses´ Health Study (77.713 Teilnehmerinnen)
kamen sie einer möglichen Wechselwirkung zwischen weiblichen Hormonen
(Östrogenen) und Koffein auf die Spur: Während niedriger Koffeinkonsum bei
Hormonanwenderinnen das Parkinson-Risiko deutlich verringerte (relatives
Risiko: 0,39), erhöhte sich letzteres durch intensiven Koffeingenuss
erheblich (relatives Risiko: 2,44). Anders ausgedrückt: Frauen, die
vermehrt Koffein eingenommen hatten, erkrankten sechsmal häufiger an
Parkinson als Frauen, die auf Koffein ganz verzichtet hatten.
Östrogene scheinen dopaminerge Nervenzellen zu schützen, wie mehrere
Studien andeuten. Möglicherweise bewahrt Koffein Frauen deswegen nicht
erkennbar vor Parkinson, weil es gleichzeitig die Wirkung eines anderen
protektiven Faktors (Östrogen) schmälert.
A. Ascherio u.a.: Caffeine, postmenopausal estrogen, and
risk of Parkinson´s disease. Neurology 2003 (60) 790-795
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