USA.
Schon lange ist bekannt, dass Parkinson-Patienten aufgrund des typischen
„Maskengesichts“, der Neigung zu leiser Sprache und einer eingeschränkten
Gestik Kommunikationsschwierigkeiten haben. Wie Studien von P. McNamara
und R. Durso illustrieren, ist das Spektrum kommunikativer Probleme
Parkinson-Kranker weitaus größer als bisher vermutet. Dafür zeichnen nicht
allein die klassischen Symptome verantwortlich, sondern möglicherweise
auch Veränderungen im Stirnlappen des Gehirns.
Wie die beiden Forscher bei einem Vergleich von 22 Parkinson-Patienten und
10 gesunden Kontrollpersonen herausfanden, kämpfen Parkinson-Kranke
vermehrt auch mit folgenden Schwierigkeiten: Konversationsbeginn,
Pausenzeiten zwischen einzelnen Sätzen, Sprachmenge und Sprachprägnanz
sowie Rückmeldungen an den Sprecher. Die entsprechenden Einschränkungen
beruhen offenbar nicht auf kognitiven Defiziten und lassen sich auch schon
bei sehr jungen Parkinson-Kranken nachweisen.
Eine zweite Studie derselben Autoren mit 11 Parkinson-Betroffenen und
ihren Ehepartnern verdeutlicht, dass Parkinson-Patienten ihre
Kommunikationsdefizite unterschätzen. McNamara und Durso betonen, wie
wichtig es für die Betroffenen ist, sich der Mängel bewusst zu sein. In
Kenntnis dieser Schwächen kann man eher Missverständnissen und Konflikten
vorbeugen und sich um kompensatorische Strategien zu bemühen.
P. McNamara u.a.: Pragmatic communication skills in
patients with Parkinson´s disease. Brain and Language 2003 (84) 414-423
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